Die Qual der Berufswahl

Die Selbstverwirklichung im Beruf spielt für die meisten Menschen eine ganz entscheidende Rolle. Wie kann es auch anders sein, verbringt der Mensch doch die meiste Zeit bei und mit seiner Arbeit. Mit der richtigen Ausbildung den für jeden individuell am besten geeigneten Beruf zu finden, entscheidet in hohem Maße über das spätere Lebensglück. Elternhaus, Schule und Gesellschaft können dabei sehr viel Unterstützung leisten.

Was wird einmal aus meinem Kind?

Überlegungen zur Berufswahl beginnen nicht erst kurz vor Abschluss der schulischen Ausbildung. Berufswünsche reifen bereits in frühen Jahren der Kindheit. Auch wenn sich dies in der weiteren Entwicklung verändert, sollten Eltern die damit verbundenen Signale rechtzeitig beachten.

Spätestens ab dem 12. Lebensjahr sollten Sie regelmäßig mit ihrem Kind über berufliche Vorstellungen sprechen. Die entscheidende Frage ist: Wie können Eltern, Schule und Umwelt dem Kind beim Erkennen seiner eigenen Stärken, Begabungen und der individuellen Form der Persönlichkeit behilflich sein. Die Antwort: Beobachten Sie Ihr Kind aufmerksam und ziehen sie außenstehende Personen, die ihr Kind gut kennen, zur Beurteilung hinzu.

Nehmen Sie mindestens einmal im Jahr ein Blatt Papier in die Hand und unterteilen Sie dies in Spalten. In der linken Spalte formulieren sie untereinander die Beobachtungsschwerpunkte.

• INTERESSEN (Wofür interessiert sich das Kind freiwillig, welchen Interessen und Hobbys geht es nach?)
• BEGABUNGEN / TALENTE (Wo sehen Sie auffällig Leistungen/Ergebnisse aus Tätigkeiten, die sich von Vergleichsgruppen positiv abheben?) 
• SCHULE (Welche positiven oder negativen Resultate werden in den verschiedensten Fächern über einen längeren Zeitraum sichtbar?)
• SOZIALVERHALTEN (Wie verhält sich ihr Kind im Kontakt mit anderen Menschen - gleichen oder unterschiedlichen Alters- gegenüber, in Gruppen beziehungsweise außerhalb der gewohnten Umgebung?)
• EINSCHRÄNKUNGEN (Gibt es Faktoren, wie Gesundheit, Religion, Familie, Tradition etc.,  die die freie Berufswahl einschränken?)

In den Spalten rechts davon sollten Ihr Kind, die Schule, Verwandte oder Freunde, die ihr Kind gut kennen, eine Einschätzung abgeben.

Natürlich können auch psychologische Tests Aufschluss über die Persönlichkeit und damit über die Eignung für eine bestimmte Berufswahl geben oder Auskunft darüber, welche Fähigkeiten und Kompetenzen jemand besitzt, so dass er dies als Entscheidungshilfe bei der Berufsfindung benutzen kann. Aber die meisten Eltern lassen diese Testverfahren wohl eher nicht durchführen.

Auf der Grundlage der Antworten auf die Fragen wer bin ich, was kann ich und was will ich, kann man sich solide den Schritten zwei bis fünf bei der Berufsfindung zuwenden.

Fünf Schritte zur Berufsfindung

• ERKENNE DICH SELBST!  Was sind meine Interessen und Fähigkeiten? Welche Wünsche und Erwartungen habe ich?
• ENTDECKE DIE BERUFSWELT! Informiere dich über interessante Berufe, Berufsfelder, Merkmale der Berufe, Berufsanforderungen, Helfer und Berater bei der Berufsauswahl
• VERGLEICHE DICH MIT DEINEM BERUSFWUNSCH: Stimmen deine Interessen, Fähigkeiten, Eignungen, Tätigkeiten mit den beruflichen Anforderungen überein?       
• ERKUNDE DEINEN WUNSCHBERUF: Lerne interessante Arbeitsplätze wirklich kennen. Beschaffe dir weitergehende Informationen von Fachleuten. Erstelle eine Rangliste der bevorzugten Berufe  versuche die bevorzugten Berufe auszuprobieren (z.B. Schnuppertage, Praktika)
• BEWERTE UND ENTSCHEIDE! Dazu muss man wissen: Welcher Ausbildungsweg führt mich zu meinem Beruf? Wo erfolgen die Ausbildung und der spätere Berufseinstieg? Wie sind die Zukunftsaussichten?