SIE WOLLEN IHRE KARRIERE NICHT
DEM ZUFALL ÜBERLASSEN?
Kurzarbeit ist keine Lösung, aber eine bessere Alternative als Arbeitslosigkeit!
Alexander T. (Erfurt) fragt: In unserer Firma wird demnächst ein großer Teil der Belegschaft in Kurzarbeit gehen. Sollte ich auch davon betroffen sein, möchte ich mich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen. Was raten Sie mir?
Kurzarbeit bedeutet leider auch finanzielle Einbußen. Inwieweit Ihre Bewerbungen um einen neuen Arbeitsplatz erfolgreich sind, hängt von Ihren Qualifikationen und dem aktuellen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt ab. Für den größten Teil der Kurzarbeiter sehe ich allerdings wenige Chancen, diese Situation durch einen Arbeitsplatzwechsel zu verbessern. Schließlich ist die Krise umfassend und durchgreifend und hat nahezu alle Bereiche der Wirtschaft erfasst. Ich erlebe dies täglich am starken Rückgang der offenen Stellen und der gezielten Nachfragen aus den Unternehmen. Auch für Personalberater sind schwierigere Zeiten angebrochen. In einer repräsentativen Umfrage vom März gaben 83% der Befragten an, dass es für sie im Falle eines Arbeitsplatzverlustes nur schwer oder nahezu unmöglich ist, einen neuen Job zu finden.
Für Kurzarbeiter kommt es jetzt darauf an, die freiwerdende Zeit sinnvoll zu nutzen. Gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber sollten Sie im Verbund mit den diversen Bildungsträgern und der Arbeitsagentur wirkungsvolle und zukunftsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen planen. Insbesondere für gering qualifizierte Arbeitnehmer ergeben sich damit gute Möglichkeiten, ihre beruflichen Kenntnisse und damit ihren eigenen Marktwert zu erhöhen. Die Unternehmen sollten aus der Kurzarbeit das Beste machen und ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen. Die Qualifizierung der Mitarbeiter bietet sich in dieser Zeit regelrecht an und ist eine gute Chance, das Fachkräfte-Potenzial zu stärken.
Kurzarbeit verhindert vorerst Arbeitslosigkeit. Der Gang in die Kurzarbeit muss keine Einbahnstraße in die Arbeitslosigkeit sein. Wir können nur alle hoffen, dass die globale Wirtschaftskrise nicht länger als ein Jahr dauert und die Staatsfinanzen dabei nicht überfordert werden.