SIE WOLLEN IHRE KARRIERE NICHT
DEM ZUFALL ÜBERLASSEN?
„Ich habe mich in letzten Monaten wiederholt auf Stellenangebote im Internet beziehungsweise auf Zeitungsinserate beworben. Aber offensichtlich wurden viele Stellen unter der Hand besetzt. Es ist schon schlimm, dass Arbeitsstellen nur noch mit Beziehungen vergeben werden. … „
(Hannelore K. per Email)
In der Tat ist es richtig, dass Arbeitsstellen/ offene Positionen durch die Unternehmen auch auf Empfehlungen von vertrauten Menschen (sie können es „Beziehungen“ nennen) besetzt werden. Es hat dazu in den letzten beiden Jahren intensive Untersuchungen gegeben. Im Ergebnis dessen wurde bekannt, dass 47% aller verfügbaren Stellen auf dem so genannten „grauen Arbeitsmarkt“ - also ohne Öffentlichkeit (Stellenangebote in Zeitungen, im Internet, Meldung der Stelle bei der Agentur für Arbeit etc.) vergeben werden. Das heißt, praktisch jede zweite Arbeitsstelle wird in einem Beziehungsnetzwerk vergeben.
Insbesondere in Zeiten der Krise, in der ohnehin Arbeitsplätze rar sind, sparen sich die Unternehmen teure Rekrutierungsaktivitäten in der Öffentlichkeit und greifen lieber auf die Erfahrungen und Kontakte der eigenen Mitarbeiter zurück. Mittlerweile sind es fast 30 % aller „grauen Stellen“, die über persönlichen Empfehlungen von Mitarbeitern vergeben werden. Dies ist übrigens nichts Neues, das hat es in Deutschland schon immer gegeben und in anderen Ländern - wie zum Beispiel in Japan - wird derartiges seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert. Bei Toyota zum Beispiel arbeiten ganze Generationen in den Betrieben, bringen die Väter ihre Söhne oder Töchter im Unternehmen unter bzw. die Netzwerke ganze Familienclans werden bei der Vergabe von offenen Stellen einbezogen. Man hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Es liegt auf der Hand, niemand wird einen Bekannten empfehlen, von dem er nicht sicher ist, dass er auch den Anforderungen gerecht werden wird. Schließlich hängt der eigene Ruf an dieser Empfehlung. Was im privaten Leben bei Handwerkern, Ärzten, Rechtsanwälten und Steuerberatern Gang und gäbe ist - auf Empfehlungen zu hören - warum soll das nicht auch in der Industrie funktionieren? Ich erkenne sogar für die Zukunft eine stärkere Tendenz in diese Richtung und für viele kleine und mittelständische Unternehmen in strukturschwachen Regionen kann dies überlebensnotwendig werden.
Jeder zweite Arbeitsplatz wird nicht öffentlich besetzt! Sich über diese Tatsachen zu beschweren ist unproduktiv! Im Gegenteil, entwickeln sie bitte Ihre eigene Strategie um an die nahezu 50% der „grauen Jobs“ zu gelangen. Werden Sie für den Arbeitsmarkt sichtbar! Was ist zu tun?