Jeden Tag schickt uns die Sonne Strahlungsenergie, die um Potenzen über den täglichen Energieverbrauch der Erde hinausgeht. Die Menschheit versucht seit Jahrzehnten diese existierende Energie in elektrischen Strom umzuwandeln. Photovoltaik- wie auch Solarthermieanlagen verbreiten sich weltweit. Genauso die Nutzung des Windes (eine abgewandelte Form der direkten Sonnenenergie durch Konvektionen der Luftmassen bei Sonneneinstrahlung oder Abkühlung) werden ingenieurtechnisch an den geeigneten Standorten umgesetzt. Leider sind auch die Nachteile dieser volatilen Energie hinlänglich bekannt und werden mit dem Begriff Dunkelflaute umschrieben. Warum also nicht die kontinuierlichen Prozesse der Energieerzeugung unserer Sonne auf Erden nachbauen, das Sonnenfeuer für die zivile Nutzung bändigen?
Derzeit existieren weltweit mehrere hochinteressante Projekte dazu. Eines davon befindet sich in Greifswald. Unter der Federführung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) baut und forscht man einen Kernfusionsreaktor mit dem Namen Wendelstein 7-X . Nach Aussage von Professor Dr. Thomas Klinger, dem wissenschaftlichen Leiter der Kernfusionsanlage ist die 1 zu 1 Abbildung der Prozesse der Sonne auf der Erde nicht möglich. Es lassen sich einfach nicht die gigantischen Druckverhältnisse für die Kernfusion erzeugen. Druck erzeugt Wärme, der Druck der Sonne erzeugt eine Temperatur von ca. 15 Millionen °C für die Verschmelzung des Wasserstoffs zu Helium. Auf der Erde hingegen müssen ca. 100 Millionen °C Plasmatemperatur für die Fusion erzeugt werden. Die Beherrschung/Bändigung dieses heißen Plasmas mit gewaltigen Magnetfeldern und sie umschließenden Materialien ist schlichtweg die zentrale Herausforderung. Im Erfolgsfall haben wir eine großartige Energiebilanz (1 g Fusionsbrennstoff (Deuterium und Tritium ) erzeugt so viel Energie wie aus 11 t Steinkohle konventionell gewonnen werden kann.
Wenn sie mehr über den aktuellen Stand der Forschung und die Ausblicke für die Zukunft erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Besuch auf der Internetseite des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik. https://www.ipp.mpg.de/
Auf deren Webseite existiert auch ein interessantes, leicht verständliches Video zur Erklärung des gesamten Prozesses der Kernfusion. https://fusionsspiel.ipp.mpg.de/
Weitere Informationen: https://www.mpg.de/19734973/brennpunkte-der-kernfusion
FREUND HRC war 2023 Teilnehmer beim 3. Freiberger Kongress zur Energiewende unter dem Motto "Regenerative Energieautarkie - Vision oder Illusion? Veranstaltet durch die Technische Universität Bergakademie Freiberg.